Privacy Frameworks

Privacy Engineering muss sich immer an relevante rechtlichen Rahmenbedingungen orientieren. Frameworks, zu Deutsch "Rahmenwerke", können uns dabei helfen, solche Anforderungen einfacher zu erfassen und in konkrete technische Anforderungen und Maßnahmen zu übersetzen. Im Idealfall repräsentieren sie den aktuellen Stand der Technik und die aktuelle Rechtsauffassung und helfen uns somit, Risiken bei der Umsetzung von Privacy Engineering zu reduzieren. Frameworks sind in diesem Sinne ein Bindeglied zwischen den oft abstrakten rechtlichen Anforderungen und konkreter technischer Maßnahmen die in der Praxis umgesetzt werden können.

Die Auswahl des richtigen Frameworks ist nicht immer leicht. Generell sollte man sich zunächst darüber klar werden, in welchem Kontext das Framework eingesetzt werden soll. Sucht man z.B. ein Framework, das für die Entwicklung einer Softwarelösung im europäischen Raum (z.B. in Deutschland) geeignet sein soll, so ist es sinnvoll sich an nationalen Frameworks zu orientieren.

Generell sollte man beachten, dass die Nutzung eines spezifischen Frameworks alleine nicht garantiert, dass die damit entwickelte Lösung automatisch rechtskonform ist. Frameworks haben unterschiedlichen Überlapp mit spezifischen Rechtsordnungen und insbesondere internationale Frameworks stimmen oft nicht

Betrachtete Frameworks

In den folgenden Abschnitten werden wir exemplarisch einige Frameworks betrachten, die große praktische Bedeutung haben. Wir legen hierbei insbesondere einen Fokus auf den europäischen Raum und im Besonderen auf Deutschland. Folgende Frameworks werden diskutiert:

Europäische & deutsche Frameworks

  • Standard-Datenschutzmodell (SDM)
  • BSI IT-Grunschutz

Internationale Frameworks

  • OECD Guidelines
  • Generally Accepted Privacy Principles (GAPP)
  • ISO 2700X Serie (nicht spezifisch auf Privatsphäre ausgelegt)

US-zentrische Frameworks

  • NIST Privacy Framework
  • Federal Trade Commissions' (FTC) Fair Information Privacy Principles (FIPS)